Final(e) Days
ok, anscheinend wird es Zeit für ein blog-update, nachdem mich ein paar Leute schon wiederholt aufgefordert haben und ich heute auch noch von einem anonymen blogger (wahrscheinlich aber bezahlten arschtreter von blogger.com) indirekt gleichermaßen angeregt wurde...
gut. wo fange ich an? Lassen wir doch einfach mal eben die letzten 8 Monate in ein paar Zeilen Revue-passieren - das entspricht dann so in etwa auch der gefühlten Zeitvergeh-Geschwindigkeit: wir erinnern uns - ich war auf Wohnungssuche, das hat sich dann zum Glück bald zu meiner extremsten Zufriedenheit gelöst und ich wohne nun fortan am Festplatz von Bruck mit Blick auf Fachwerkhäuser und den krassen Kirchturm - irgendwie sehr idyllisch also, wenn man bekennender Franke is... Entsprechend war ich dann auch sehr eingespannt mit Umzug und Ausstattung der neuen Herberge, Organisation der Küche inklusive selbständigem Einbau (an dieser Stelle nochmal einen dankenden Gruss an Paps) und sonstigem Getue rund ums neue Domizil. Zudem begab es sich just zu dieser Zeit, dass ich mich wieder ernsthaft für eine weibliche Mitbürgerin zu interessieren begann, was meine sowieso knappe Freizeit, aufgrund der sich auch gerade dann explosionsartig zunehmenden Arbeit, auf quasi Sekunden reduzierte. Und deswegen sitz ich auch jetzt immer noch so scheiße schlaff aufm Sattel meines vollgefederten Zweirades! Das Schöne daran ist, dass ich in der Lage bin, bereits nach einer Flasche des exzellenten Willianbräu-Pils (ein in einem Bozener Hinterhof-Supermarkt gekauftem aus Deutschland importiertem gerade so trinkbaren Biergetränkes) über diesen Sachverhalt zu schmunzeln. Denn: (um Hauptthema Nr. 2 weiter auszuführen) das mit den Frauen is ja bei mir bekanntermaßen so ein Sache - auf jeden Fall - so einen Streß hat ich noch nie mit einer Frau, geschweige denn mit überhaupt einer Person seit ich auf dieser Welt leben tu - ich hab mir sowas nich vorstellen können/wollen! Ok, um`s kurz zu machen: ich hab jetzt wieder mehr Zeit zum biken (wenn`s auch endlich mal wieder aufhören würde zu regnen)! What a relief, man!! Und ich kann das Leben wieder genießen, und darum soll es meines Erachtens auch irgendwo gehen, oder?!
Jetzt wird sich der ein oder andere vielleicht fragen: wieso trinkt der Kerl so ein scheißbier aus nem Bozener Supermarkt - tja, ich werd`s euch verraten! Ich gönnte mir meinen Jahresurlaub - eine doch eher knappe Woche zum Biken im italienischen Nachbarland. Genau! Ursprünglich war der Plan ja wieder etwas anders - wir wollten eigentlich wieder richtig in die Berge, sprich Alpen, ABER: das Wetter war verkackt und zwar auf der ganzen Linie! Egal, welchen Wetterbericht ich ausgedruckt habe - alles Scheiße! So begab es sich, dass wir uns an jenem samstäglichen Vormittag bei mir eingefunden haben und nach 2 Tassen koffeinhaltigen Getränks die Sachen in Michas Topstar Multivan gekickt haben und nach Finale ans Mittelmeer gefahren sind. Denn da sollte es, gemäß einem kurzen mobilen Telefonat mit Bekannten von Micha, "laues" Wetter und gute Trails haben.. Schön. Finale war mir bisher nur bekannt als exzellentes, bei verkacktem Deutschlandwetter prädestiniertes Klettergebiet - gut, in letzter Zeit war in den einschlägigen Fachmagazinen häufiger mal was zu lesen, aber das bezog sich meist auf die Abfahrtsgeilen bzw. Uphill-schäuenden Gattungen des homus bikus - wir waren also gespannt, was uns denn da nun erwarten würde.. Zehn Stunden später rollen wir auf dem Südsee-Flair versprühenden - ob des bevorstehenden Feiertages zugunsten der Himmelfahrenden-Maria von Eingeborenen proppenvollen Campingplatzes "Tahiti" ein. Zum Glück war für uns von den dort wartenden Jürgen und Manu ja bereits ein Platz reserviert worden. Natürlich war dieser nicht mehr frei! Mit dem für Italiener berühmten Charme versuchte der Camping-Cheffe uns in gebrochenem Deutsch klar zu machen, dass er Mist gebaut hatte - uns für jemanden anderes gehalten hätte und blah.. Mit deutscher Improvisierkunst schwatzten wir ihm dann dennoch einen quasi für die Platzverhältnisse hervorragende Location direkt neben den beiden anderen ab - geht doch, warum nich gleich so, Alder?! So kamen wir in den Genuss eines doppelt-verstärkten Zeltdaches (wir hatten unser Zelt einfach unter dem Vorzelt von so nem Dauercamper, der gerade durch Abwesenheit glänzte, geparkt) - was sich bei den häufigen Gewittergüssen als sehr praktisch erweisen sollte..
Der näxte Tag war bombast. Nach einer kurzen Asphalt-Auffahrt durch Finale kamen wir zu einem in die Botanik führenden Trampelpfad (siehe Foto oben links) - nich wirklich lang überlegend (quasi ein Pinkelstop lang), den ich im Gegensatz zu meinen blasenschwachen Kameraden nutzte, um den weiteren Verlauf des Trails zu prüfen, checkten wir ein! Und erlebten DEN Flow - es blieb ein handtuchbreiter Trail, immer leicht auf und ab, hin- und herschwingend durch toskanisch-anmutende Strauch- und Waldflora - ab und an gespickt mit technischen Leckerbissen, sowohl down- als auch uphill (und herunterhängenden Arschlochpflanzen mit kurzen spitzen Dornen) - der Wahnsinn!! ..bereits absolutely stoned kamen wir am Ende der Tour zu einer fix-eingerichteten Downhillprüfung - von der es im Hinterland einige geben sollte - mit Blick auf die ligurische Küste - sacksteil, extrem verblockt und krasseste Stufen drin, eigentlich endsgeil also, aber für unsere Lycra-geschützten Schenkel eine (für den ersten Tag) doch etwas riskante Aufgabe - mehr tragend als fahrend näherten wir uns der Küste. Unten angekommen war bereits klar, dass wir nach ein paar Eingewöhnungstagen nochmal herkommen mussten, um wirklich zu sehen, was machbar, sprich fahrbar is.. Die kommenden Tage waren dann aber nimmer so sensationell. Zum einen sind wir mangels Trailkenntnisse ziemlich viel Asphalt geschrubbt und zum anderen hat uns das Wetter in den Bergen/Hügeln ein wenig im Stich gelassen. Im Gegensatz zum Küstenstreifen hingen hier oft die Wolken drin und so richtig oberwarm war`s auch nicht. Alles in allem war`s trotzdem ne gute Entscheidung und wir hatten konkret Spass am Camping – is einfach geiler wie Fernsehen, wenn man so die verschiedenen Leute anglotzen kann, unvergessen bleiben Ronny + Jacqueline (sahen irgendwie nach`m Osten aus). Ein Barbie/Ken-Verschnitt – er, Typ Bodybuilder, sie, Typ Bordsteinschwalbe mit extremst aufgepumpten Vorbau – und ein sehr amüsierendes Bild, wie Ken der Barbie die Klorolle nachgetragen hat... Ok, bis Donnerstag blieben wir in Finale, dann hatten wir das Gefühl das Gebiet nach bestem Wissen und Gewissen abgegrast zu haben und setzten den Bus wieder auf die Autobahn, wo Micha uns zunächst nach Bozen chauffierte – und hier kommt wieder das Biergetränk ins Spiel – denn in Bozen füllten wir unsere Vorräte auf, um die verbleibenden Tage der Woche in den Dolomiten die Trails unter die Stollen zu nehmen. Ursprünglich zu fünft waren wir jetzt nur noch zu viert unterwegs denn Marco hatte beschlossen die verfrühte Heimreise anzutreten – er hat sich in Finale durch entgegenkommende Wanderer wohl dermaßen aus der Ruhe bringen lassen, dass er bei einer nicht ganz untechnischen Abfahrt unsanft mit dem Sattel gegen seinen Brustkorb geknallt is. Mit Schmerzen und Atmungsproblemen haben wir ihn dann in Bozen entlassen.
Weiter gings nach Seis auf`m Camping und jetzt nur noch in Kürze: nachmittags hoch zur Seiser Alm und runter auf einem supi-glitschi-wurzli-trail – lecker! Abends fett Forelle gegrillt – Nacht durchgeschifft – Freitag morgen: Jürgen u. Manu reisen entnervt ab – Micha und Markus bleiben tapfer da – Wetter schaut net so doll aus – fahren zum Karersee – von dort mit dem Bike auf Trail um Rosengarten/Latemar – nach 30 km reisst mir der hintere Schaltzug ab (und ich hab noch gefragt, ob ich einen mitnehmen soll!!) – kann ihn grad noch so auf einem relativ angenehmen Gang fixieren – rollen die Tour auf dem Trail weiter bis zur Passstraße – über Karerpass zurück zum Bus – ich keine Böcke mehr – Micha schon noch – aber fahren trotzdem heim – kommen gg. 000 in ER an.
Resumee: viel zu kurzer Urlaub, geil aber jeden Tag zu biken, super Trainingswoche, komme wieder in die Gänge, hat gut getan!!
Und jetzt is Schluss! …am Wochenende Eurobike – und die Einkaufsliste wird wieder länger..
Stay tuned!
2 Kommentare:
konkret,
so ein mist mit dem wetter auch. schön, dass du wieder unter den lebenden weilst ... du hast aber auch immer ein pech mit den mädels.
-t
tach, post. der anonyme arschtreter heißt matthias. der kleine bruder in münchen. mit unserer agentur starten wir nun auch bald in die blogosphäre. muss aber hand und fuss haben, sonst wird´s peinlich und keine sau schaut drauf.
cheerio, bis die tage
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