Sonntag, 19. November 2006

80/1900

..heißt das drama, das sich am gestrigen samstag abgespielt hat.
treffpunkt 10.00 an der eisdiele - vorne übergebeugt inspiziere ich argwöhnisch den empfänger meines tachomaten - auf der fahrt zum treffpunkt verweigerte er mir die auskunft über wesentliche informationen des fahrradfahrens - scheißklump, denke ich nicht nur, sondern spreche es auch aus, als ich im augenwinkel einen sich mir nähernden fahrradfahrer wähne. ich richte mich auf und denke im gleichen augenblick "fuck - heute das volle programm!"- hinter der cipollini-gedächtnisbrille zwinkert mir "el patrone" zu und wünscht "einen guten morgen" - "jo" denke ich mir "den hatte bis grade - jetzt wirds ernst!" - mit einem hauch restoptimismus blicke ich auf die "geheimwaffe" - ein ins leben zurückgeholtes s-works mit dem ich in meinem früheren leben als sub-profi glorreiche heldentaten vollbracht hatte. - "hättst ja mal neu lackieren lassen können" bemerkt el patrone trocken - "und, neue XTR scho bstellt?" meine gegenfrage..
einer fehlte noch im bunde damit die rechnung 2 gegen 1nen aufging: der pfadfinder. doch er ließ nicht lange auf sich warten und es konnte losgehen. die mission: einmal trubachtal-gipfelkette und zurück, ein klassiker im repertoire des pfadfinders.
überraschend gemach ließ es sich an und nachdem auch nach einer guten stunde keine tempoverschärfung erfolgt war (el patrone war wohl in vorweihnachtlicher "wellness-laune") wurde ich leichtsinnig und gab meinem gaul das ein oder andere mal verschwenderisch die sporen, bis.. ein mit einem vorschlaghammer bewaffneter mann mir an dem verwichs..n anstieg nach wichsenstein dermaßen die lichter ausblas, dass selbst das zwinkern des playboy-bunnys auf meinem oberrohr nichts mehr nützte! endlich oben angekommen hatte ich schon abgeschlossen und als ich gerade vorschlagen wollte, dass ich mich per helikopter nach hause fliegen lasse würde, macht mir doch der pfadfinder tatsächlich den vorschlag, im bereitstehenden gasthof nachzuschüren - kein zweifel, weihnachten steht vor der tür!
trotz der ausgiebig panierten frankenplatte gab es keine rettung - mein scheintoter zustand verbesserte sich kaum - im gegenteil, ich hatte den eindruck, es wurde immer schlimmer: an jedem anstieg bestand die hauptaufgabe die balance zu halten, um nicht vom fahrrad zu fallen - auch das blätter zählen machte bald keinen sinn mehr - ich hatte mitleid mit meinem s-works, das hatte es wirklich nicht verdient - ein solch schlaffer pilot gehört nicht auf so ein rad - es war zum heulen! was sollte ich tun? sollte ich das fahrradfahren aufhören und mich dem extrem-halma widmen? existenzängste machten sich breit - macht das leben so überhaupt noch einen sinn?? vielleicht is ja grad wildschweinjagd und ein jäger erlöst mich zufälligerweise von meiner pein?!
irgendwie schaffte ich es dann dennoch bei einbrechender dunkelheit selbstständig in der heimatstadt einzurollen..
und wieviel? 80/1900 erwiderte el patrone.

4 Kommentare:

MudShark hat gesagt…

aaah, ein klassischer map!
das kommt davon ... wer sich in die gefahr begibt kommt darin um ... rennfahrerblut ist keine buttermilch ...

armer map. da hat es dich aber böse erwischt. wir sollten die kommende saison mit ausgiebigem grundlagentraining beginnen. immer direkt 120% geben führt zu nix. und dann diese kräfteraubenden 'spielchen'! tstststs.

wenigstens hattet ihr gutes wetter und die einkehr dürfte auch prima gewesen sein.

map hat gesagt…

a propos grundlagentraining: habe gerade die rolle installiert - heut abend gib`s gleich mal die erste einheit - sonst fahr ich näxte saison echt mit meiner mama!
wetter war i.O.: unten rum glitschi-witschi, oben rum trocken und blauen himmel gab`s dann ja au no (den hab ich aber vor lauter sternchen kaum gesehen..)

Anonym hat gesagt…

ja, ja mäusle warum kommt mir diese story eigenlich so bekannt vor???

aber geile story, hab mich kringelig gelacht...

map hat gesagt…

..i woas net - weil ich`s dir verzählt hab? ;-)

meinst, es besteht denn noch hoffnung??